Phlegmonen können lebensbedrohlich werden

Die Phlegmone ist eine eitrige, sich diffus ausbreitende Infektionserkrankung der Weichteile (des interstitiellen Bindegewebes). Sie können sich im Bereich von Biss-, Stich- und auch Kratzverletzungen entwickeln. Entgegen dem Abszess, einer lokalen und durch eine Kapsel begrenzten Struktur, ist die Phlegmone eben in ihrer Ausbreitung nicht klar abgrenzbar. Aufgrund der fehlenden Einkapselung (Abszess) ist eine Ausbreitung der Erreger über das Blut durchaus möglich, so dass die Gefahr einer Sepsis (Blutvergiftung) besteht. Nicht selten geht durch den sich diffus ausbreitenden Prozess auch Weichteilgewebe zu Grunde, welches seinerseits ein Problem für den Körper darstellt und die Gefahren weiter potenziert.
Nicht selten zeigen Phlegmonen auslösende Erreger Multiresistenzen gegen gängige Antibiotika. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass man aus der Tiefe des Gewebes eine Probe zur bakteriologischen Untersuchung gewinnt. Oberflächlich, d. h. von der äußeren Haut entnommene Tupfer sind nicht aussagekräftig.
Ist der verursachende Erreger ermittelt, kann das Labor prüfen, welche Antibiotika wirksam oder aber bereits unwirksam sind, so dass zeitnah das passende Antibiotikum gewählt werden kann. Je nach Umfang und Ausbreitung des Prozesses können solche Therapien auch mal bis zu 28 Tage andauern.

Auch können chirurgische Eingriffe erforderlich werden, bei denen abgestorbenes, infiziertes Gewebe abgetragen werden muss, sofern das möglich ist. Dies kann durchaus einen länger andauernden Kliniksaufenthalt erfordern.
Also alles in allem eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung, die zeitnahes und umfassendes Handeln erfordert damit die Prognose günstig bleibt.